Förderverein präsentiert dritten Vortrag zur Wirtschaftsgeschichte der Stadt.
Die ersten beiden Vorträge von Michael Höhme zur Döbelner Industriegeschichte waren auf großes Interesse gestoßen. Am Montag steht Vortrag Nummer drei auf dem Programm. Es soll der letzte der Reihe sein, sagte Höhme. Er hatte eine Menge Material über Döbelner Firmen zusammengetragen. Zum Teil aus Archiven, zum Teil aus anderen Publikationen. „Es gibt auch eine Dissertation von Gottfried Stockmann von 1928 zu dem Thema“, sagte Höhme. „Döbeln war damals eine der großen Industriestädte der Leipziger Region. Es gab Firmen, die sehr innovativ waren.“
Zum Beispiel hatte sich die Luxusmöbelfabrik von Franz Dyhrsen an den 1870er-Jahren von einer kleinen Handwerksfirma in der Kirchgasse zu einer Fabrik mit 200 bis 300 Arbeitern an der Dresdner Straße entwickelt. Daraus ging später der VEB Jugendmöbel hervor. Höhme widmet sich auch der Döbelner Brauereigeschichte. Neben der Vereinsbrauerei hatte es die Unionsbrauerei in Großbauchlitz gegeben. Seit den 1920er-Jahren werden deren Gebäude von der Firma Rudolph Neider genutzt.
Auf die Kompetenz im Maschinenbau der Firma Robert Tümmler geht der Ingenieurbetrieb Rationalisierung an der Zschepplitzer Straße zurück, sagte Höhme. „Die haben nach dem Krieg aus dem Schutt der Betriebe in Chemnitz Maschinen geholt und damit nach der Demontage eine Produktion aufgebaut. Aus dieser Traditionslinie ist der Betrieb entstanden.“
Über diese und andere Firmen wird Höhme am Montag in der Aula des Lessing-Gymnasiums referieren. Der Vortrag beginnt um 18 Uhr.
Döbelner Anzeiger
Jens Hoyer
02.02.2024