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28.10. So wird Döbelns Körnerplatzschule verkabelt

Bis Jahresende sollen die ersten drei Döbelner Schulen im Rahmen des Digitalpaktes fertig gestellt sein. So geht es dann weiter.

Die Herbstferien haben die Handwerker in der Körnerplatzschule gut genutzt. Der Nebenstandort des Lessing-Gymnasiums bekommt bis Jahresende ein flächendeckendes W-LAN-Netz und Anschlüsse für digitale Geräte in fast allen Klassenzimmern. „Der Aufwand ist dabei deutlich größer als am Hauptstandort des Gymnasiums an der Straße des Friedens, wo es bereits eine grundlegende digitale Infrastruktur gab“, weiß Baudezernent Thomas Hanns. „Die Außenstelle am Körnerplatz ist noch Neuland unterm Pflug. Denn im Gebäude der Körnerplatzschule sind noch gar keine Grundvoraussetzungen bei der Verkabelung da“, sagt auch Schulleiter Michael Höhme. Deshalb seien die Arbeiten dort sehr umfangreich und aufwendig. Der Schulleiter hofft, dass die Kabelarbeiten in diesem Jahr geschafft werden. Der Einbau der Geräte sei dann kein größerer Akt mehr.

Jens Schulze ist mit seiner Firma Trocken-und Innenausbau Schulze beim Bau des passiven Datennetzes und der dabei notwendigen Verkabelung mit von der Partie. Foto: Sven Bartsch

Die Körnerplatzschule verfügt im Vergleich zum Hauptstandort in der Straße des Friedens nur über einzelne Datenanschlüsse in den Klassenräumen und über zwei Informatikkabinette. Nach den Förderbedingungen des Digitalpaktes Schule ist aber in den Schulen ein flächendeckendes WLAN-Netz anzustreben und sind die Unterrichtsräume mit Anschlüssen für die digitalen Displays auszurüsten. Bereits bis Ende Juli konnten einheimische Planungsbüros die Planungen für den Aufbau des Datennetzes in der Körnerplatzschule abschließen. Mitte August schrieb die Stadt die Verkabelungsarbeiten im Schulgebäude öffentlich aus. Vier Handwerksunternehmen legten Angebote vor. Die Angebotssummen lagen zwischen 113 000 Euro und 241 000 Euro. Der Stadtrat hatte in seiner Sitzung am 29. November den Auftrag zu vergeben. Das wirtschaftlichste und günstigste Angebot kam von der Döbelner Firma Elektro Harry Freiberg. Die Angebotssumme von rund 113 000 Euro liegt rund 22 000 Euro über der Kostenprognose der Planungsbüros. Nun wird versucht, innerhalb des Gesamtbudgets für das Lessing-Gymnasium diese Mehrkosten für die Installation wieder abzufangen.

1,1 Millionen Euro Fördergeld stehen der Stadt Döbeln insgesamt aus dem Digitalpakt Schulen zur Verfügung. Doch die stark gestiegenen Preise sorgen dafür, dass dieses Geld bei weitem nicht ausreicht, um die komplette Digitalisierung zu 100 Prozent zu bezahlen, so wie es das Förderprogramm vorsah. Für das Gymnasium und die Förderschule, die parallel auch noch in diesem Jahr bei der Verkabelung an der Reihe ist, bewilligte der Stadtrat schon Ende April einen Nachschlag von 240 000 Euro. Damit könnten neben der Verkabelung auch die nötigen digitalen Endgeräte bestellt werden.

Am Hauptstandort des Gymnasiums sind insgesamt 43 Räume mit Kabeln nachzurüsten und es sollen 15 interaktive Tafeln angeschafft werden. Dazu kommen PCs, Tabletcomputer und Laptops für die Schüler. In der Körnerplatzschule sind 21 Räume zu verkabeln und nur einige davon mit interaktiven Tafeln auszurüsten.

Die Stadt Döbeln hatte zu Beginn des Digitalpaktes auf die Dresdner Firma Digital Consult gesetzt und die Planung für die Digitalisierung ihrer Schulen in deren Hände gelegt. Die Firma hatte sich aber mit Aufträgen in unzähligen Kommunen in Sachsen offensichtlich übernommen. Die Planungen hinkten dem ehrgeizigen Zeitplan weit hinterher. Doch die Uhr tickt, denn bis Ende 2024 läuft das Förderprogramm zur Schuldigitalisierung. Bis dahin muss die Stadt Döbeln alle ihre Schulen fertiggestellt und das Fördergeld abgerechnet haben. Deshalb wurde der Vertrag mit den Dresdnern im gegenseitigen Einvernehmen gelöst. Zwei Döbelner Planungsbüros bekamen im Gegenzug den Auftrag. Sie holten innerhalb weniger Wochen auf, was die Dresdner über Monate versäumt hatten. So waren im Juli die Planungen für die Körnerplatzschule fertig, konnte im August ausgeschrieben und in den Herbstferien mit dem Bau begonnen werden. [...]

Döbelner Allgemeine Zeitung
Thomas Sparrer
28.10.2022