09.11. Erinnern mit Blumen und Kerzen
Schülerinnen und Schüler der Projektgruppe „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ beteiligen sich an Gedenkveranstaltung.
Der 09. November ist in der deutschen Geschichte ein denkwürdiger Tag. Freud und Leid liegen eng beieinander. Der Mauerfall 1989, die Ausrufung der Republik 1918, der Hitlerputsch 1923 gehören genauso dazu, wie die Reichspogromnacht 1938. Letzter gilt als Auftakt zum größten Völkermord in der Geschichte. Etwa 7500 jüdische Geschäfte wurden zerstört, über 1200 Synagogen niedergebrannt sowie zahllose Wohnungen verwüstet. 91 Juden wurden erschlagen, niedergestochen oder zu Tode geprügelt. In den Tagen darauf wurden im ganzen deutschen Reich über 30 000 jüdische Männer verhaftet und in die Konzentrationslager Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen verschleppt. Etwa 1300 Personen starben infolge der Novemberpogrome durch Gewalt, unmenschliche Haftbedingungen oder Suizid.
In ganz Deutschland wurden in den letzten Jahren sog. Stolpersteine verlegt, die an die Opfer des Holocaust erinnern. Die ersten fünf Stolpersteine Döbelns kamen auf Initiative des Lessing-Gymnasiums zustande. Der Treibhaus-Verein erforschte die Geschichte weiterer jüdischer Familien für die auch Stolpersteine verlegt wurden.
Auch in diesem Jahr hat der Treibhaus-Verein am 09. November eine Gedenkveranstaltung organisiert. Über 30 Döbelner folgten der Einladung, besuchten gemeinsam die Stolpersteine, putzen diese, legten Blumen nieder und zündeten zum Gedenken an die Opfer Kerzen an. Schülerinnen und Schüler der Projektgruppe „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ des LGD lasen kleine biografische Texte, die an die jüdischen Bürgerinnen und Bürger Döbelns erinnerten.
Michael Höhme
Informationen zur Verlegung der ersten fünf Stolpersteine Döbelns durch das LGD finden Sie hier!
Die Geschichten der Familien Glasberg und Gutherz können Sie hier nachlesen!