AG „Spurensuche in der Region“ des LGD gewinnt den Schülersonderpreis.
Großes Kino im Festsaal des Stadtmuseums Dresden am vergangenen Freitag – nicht nur Kultusminister Christian Piwarz, auch zahlreiche Professoren, Museumsdirektoren und Jurymitglieder hatten sich eingefunden, um die Sächsischen Landespreise für Heimatforschung 2023 zu überreichen. Unter den Eingeladenen war auch eine kleine Delegation des Lessing-Gymnasiums Döbeln. Vincent Ogiermann, Johannes Faber und Sigrun Bachmann fuhren mit Katrin Niekrawietz, der Leiterin unserer AG „Spurensuche in der Region“, nach Dresden und waren natürlich gespannt, ob ihr eingereichtes Projekt mit einem Preis bedacht wird. Sie wurden nicht enttäuscht.
Beworben hatte sich das LGD mit dem Projekt „Die Färberhäuser in Döbeln“. Als Schüler der 7. Klasse hatten sich die Mitglieder der AG mit diesen ältesten Häusern der Stadt Döbeln genauer beschäftigt. Schnell tauchten viele Fragen auf: Wie lebten und arbeiteten die Färber im Mittelalter in so kleinen Häusern? Spielte dabei die Lage des Hauses eine besondere Rolle? Wie viel ist heute noch von den mittelalterlichen Färberhäusern erkennbar?
Bei einem Besuch im Döbelner Stadtmuseum verschaffte sich die Gruppe zunächst Kenntnisse über Innungen der mittelalterlichen Handwerker, vor allem der Tuchmacherinnung, in Döbeln. Sie recherchierte zum Färberberuf, zu Arbeitsmitteln und Abläufen.
Als nächstes suchten die Schüler den Kontakt zum heutigen Besitzer eines Hauses, Herrn Rolf Berndt. Der konnte viel über die Geschichte seines Hauses erzählen. Das ist nun schon in der vierten Generation im Familienbesitz. An mehreren Nachmittagen befragten die Schüler Herrn Berndt zur Bauweise des Hauses, zu Veränderungen am Haus, auch viele private Fotos durften die Schüler und ihre AG-Leiterin anschauen und untersuchen. Alle waren überrascht, wie viel Kraft Herr Berndt in die Erhaltung seines Hauses steckt und dass er sich auch von den zwei Flutkatastrophen nicht entmutigen ließ.
Präsentiert werden sollten die Forschungsergebnisse dann als Film. Für dessen Herstellung und für die Rekonstruktion der Innenräume des Färberhauses suchten sich die Siebtklässler die Hilfe von Schülerinnen und Schülern der 10. und 12. Klasse. So hatten die jüngeren Schüler gleich die Chance, sich von den älteren Schülern ein paar Grundfähigkeiten für Kameraführung und Filmschnitt abzuschauen. Wie immer bei Filmprojekten war es deutlich mehr Aufwand als erwartet. Viele Stunden benötigten die Hobbyhistoriker für das Schreiben der Dialoge, die Filmaufnahmen vor Ort, das Einsprechen der Texte im Tonstudio und den Filmschnitt.
So viel Fleiß wurde belohnt. Im Rahmen der Preisverleihung zum Sächsischen Landespreis für Heimatforschung 2023 zeichnete die Jury den Döbelner Wettbewerbsbeitrag mit einem Schülersonderpreis aus. Der ist mit 300€ dotiert. Gert Steinert vom Friedrich-Schiller-Gymnasium Pirna hielt die Laudatio und lobt den Ideenreichtum der Döbelner Schüler und die Gründlichkeit, mit der sie ihre historische Recherche durchführten.
Herzlichen Glückwunsch!
M. Höhme