13.03. Vier gewinnt
Gleich vier neue Lehrer am Döbelner Lessing-Gymnasium: Wer sind die vier jungen Menschen, die Döbelns Kinder und Jugendliche mit Wissen füttern? Was gefällt ihnen an ihrem Job und am Döbelner Gymnasium? Hier verraten sie es.
Wenn sie von ihrer Arbeit erzählen, kommen sie gar nicht mehr aus dem Strahlen heraus – die vier jungen Lehrerinnen und Lehrer, die seit dem neuen Schulhalbjahr am Gotthold-Ephraim-Lessing-Gymnasium (LGD) in Döbeln unterrichten. Drei von ihnen – Lisa-Marie Große, Dustin Riemer und Artem Schmidt – haben hier bereits ihr Referendariat gemacht. Die Vierte im Bunde, Maria Fröhlich, hat zum neuen Schulhalbjahr an das LGD gewechselt. Über den fließenden Übergang in die Festanstellung freuen sich die vier Lehrerinnen und Lehrer sehr. Riemer, Große und Schmidt genießen zudem, dass sie das Kollegium und die Schülerinnen und Schüler bereits kennen. Maria Fröhlich hingegen freut sich auf den Neuanfang.
Wer sind die vier jungen Menschen, die Döbelns Kinder und Jugendliche mit Wissen füttern? Was gefällt ihnen an ihrem Job und am Lessing-Gymnasium? Hier verraten sie es.

Lisa-Marie Große (27), Lehrerin für Sport und Geografie
Lisa-Marie Große wollte schon immer mit Kindern zusammenarbeiten. „Ich komme aus dem Leistungssport, Athletik“, erzählt die gebürtige Chemnitzerin. „Da habe ich gemerkt, dass ich für die Zusammenarbeit mit Kindern brenne. Ich kann ihnen Dinge erklären und ihnen ein paar Tricks und Kniffe zeigen.“ Als Sportlehrerin sei das Lessing-Gymnasium für sie besonders attraktiv, weil die Sporthalle sehr umfangreich ausgestattet ist und es hier eine Schwimmhalle gibt. „Das ist nicht selbstverständlich“, sagt sie. Zudem sei die Schule vollumfänglich digitalisiert: „Es gibt digitale Tafeln in jedem Raum.“
Am meisten gefalle ihr die Abwechslung. „Ich habe mal für ein Jahr in einem Büro gearbeitet. Das war mir zu langweilig. Als Lehrerin ist jeder Tag anders“, sagt Große und gerät ins Schwärmen. „Es gibt unglaublich unterschiedliche Charaktere und Interessen in der Klasse, sowohl unter den Schülern als auch den Lehrern. Die Kunst als Lehrer ist es, damit umgehen zu können.“ Wenn Große von ihrem Beruf erzählt, verleiht sie ihren Worten einen gewissen Nachdruck. Dadurch spürt man den Ehrgeiz, der sie antreibt. „Wichtig ist eine abwechslungsreiche Gestaltung des Unterrichts, um jeden Schüler abzuholen. Ich habe zum Beispiel gemerkt, dass persönliche Geschichten gut funktionieren.“
Dustin Riemer (26), unterrichtet Sport und Physik
Dustin Riemer ist Sportler mit Leib und Seele. „Ich freue mich riesig, dass ich mit meinem Hobby nun Geld verdienen kann. Das war seit meiner Kindheit ein großes Ziel von mir. Mit dem Job habe ich mir das ein wenig erfüllt“, erzählt er und lächelt. Riemer kommt aus Zwenkau und hat in Leipzig studiert, wo er noch immer wohnt. Eigentlich wollte der 26-Jährige nach dem anderthalbjährigen Referendariat an eine Leipziger Schule wechseln. Aber das Gesamtpaket am Lessing-Gymnasium in Döbeln habe ihn überzeugt. „Ich hab mich von Tag eins an total aufgehoben gefühlt. Nicht nur von Seiten der Schulleitung, sondern auch durch meine beiden Mentoren. Die Zusammenarbeit war immer gut. Wir haben uns gegenseitig viel Feedback gegeben und unterstützt.“
Während des Referendariats habe Riemer gelernt, dass er bei seinen Schülerinnen und Schülern mit vielseitigem und abwechslungsreichem Unterricht punkten kann. „In Physik mache ich zum Beispiel zu Beginn ein Experiment und wecke damit ihr Interesse. Dann schlage ich vor, dass wir uns die Theorie dahinter erarbeiten.“
Als Lehrer möchte er auch eine Stütze für jene Schülerinnen und Schüler sein, die „es außerhalb der Schule schwer haben“, wie er selbst sagt. „Man spürt ihre Dankbarkeit. Das ist das Schöne an diesem Beruf für mich.“
Maria Fröhlich (27) unterrichtet Französisch und Englisch
Maria Fröhlich hat ihr Referendariat in Hohenstein-Ernstthal bei Chemnitz gemacht. Mangels freier Stellen bewarb sie sich an anderen Schulen. Das Lessing-Gymnasium überzeugte sie am meisten. Mit dem neuen Schulhalbjahr ist die gebürtige Leipzigerin nach Döbeln gezogen, um Französisch und Englisch zu unterrichten. In Leipzig hat Fröhlich ein bilinguales Gymnasium mit den Unterrichtssprachen Deutsch und Französisch besucht. „Ich liebe Französisch so sehr und möchte meine Leidenschaft weitergeben“, erzählt sie, seufzt und lächelt.
Während eines Auslandsaufenthaltes in den USA als Au-pair bemerkte sie, „dass Kinder echt cool sind.“ Zurück in Deutschland entschied sie sich für das Lehramtsstudium. Zunächst belegte sie neben Französisch auch Mathematik, das habe ihr in der Schule gut gelegen. „Aber im Studium habe ich gemerkt, dass das nichts für mich ist.“ Also wechselt sie auf Englisch, eine weitere Sprache, die sie sehr mag und tief in ihren Alltag integriert hat.
Seit Fröhlich selbst unterrichtet, kann sie die Lehrerinnen und Lehrer ihrer eigenen Schulzeit besser verstehen: „Ich brenne für meine Fächer, für mich ist alles logisch und schlüssig. Aber manche Schüler sitzen mir gegenüber und verstehen es halt nicht. So ging es wohl meinen Lehrern damals auch.“
Artem Schmidt (26) lehrt Mathe und Russisch
„Meine Mutter erzählt immer, dass ich als Kind Professor werden wollte“, sagt Artem Schmidt und grinst. „In der Schule hat es mir immer Spaß gemacht, meinen Klassenkameraden Mathe zu erklären. Lehrer zu werden war dann die logische Schlussfolgerung.“ Zu seinen Schülerinnen und Schülern möchte Schmidt gerne ein so gutes Verhältnis haben, dass er später einmal zu ihren Klassentreffen eingeladen wird. „Dann kann ich sehen, wie sie sich entwickelt haben und was sie beruflich machen.“
Am Lehrerberuf gefalle ihm die Zusammenarbeit mit den Kindern besonders gut. „Man kann sie unterstützen und sieht, wie sie Fortschritte machen. Kinder sind die Hälfte der Zeit in der Schule. Da kann man unglaublich viel vermitteln – nicht nur fachlich, sondern auch zwischenmenschlich.“ Im Vergleich zu seiner eigenen Schulzeit sieht der 26-Jährige einen großen Unterschied: Das Smartphone. „In den Pausen sind viele Schülerinnen und Schüler am Handy. Als ich noch zur Schule gegangen bin, wurde das nur im Notfall genutzt, um jemanden anzurufen.“ Zugleich nutze Schmidt das Smartphone selbst im Unterricht, beispielsweise um die Hausaufgaben via QR-Code an die Klasse zu verteilen. „Wenn sie schon am Smartphone sind, können sie es auch gleich für mathematische Aufgaben nutzen.“
Döbelner Allgemeine Zeitung
Leonie Beyerlein
14.03.2023