13.06. Kinderbuchklassiker begeistert Publikum

Die Theater-AG der Klassen 5 bis 7 hatte sich in diesem Jahr "Emil und die Detektive" vorgenommen.

Erich Kästners Buch fesselte schon viele Generationen von Kindern. Kann es auch heute noch begeistern? Auf jeden Fall.

Die Story ist schnell erzählt: Der junge Emil Tischbein reiste allein mit dem Zug nach Berlin, um seine Verwandten zu besuchen. Auf der Fahrt wird ihm das Geld, das seine Mutter für seine Oma gespart hat, gestohlen. Emil beschließt, den Dieb zu verfolgen und bekommt Hilfe von einer Gruppe Berliner Kinder. Gemeinsam verfolgen sie den Dieb, der sich als ein gefährlicher Verbrecher entpuppt, und bringen ihn schließlich vor Gericht.

Unserer Theater-AG unter der Leitung von Judith Fulmer und Susan Engler gelang eine temporeiche, witzige und moderne Inszenierung, die verdeutlichte, dass die Geschichte von Emil, Pony und Gustav zeitlos ist. Einzelne Darsteller hervorzuheben, verbietet sich. Alle Jungschauspieler spielten mit so viel Esprit und Selbstbewusstsein, dass man ihnen ihre Rollen in jeder Hinsicht abnahm. Immer wieder wurde die Handlung durch Tanz- und Gesangseinlagen unterbrochen, die das Thema einzelner Szenen variierten. Im Publikum sitzend, konnte man gar nicht anders als mitzuwippen. Die KI-generierten Songs zeigten, welches kreative Potential mit KI für die Künste erschlossen werden kann. Die „digitale Schule“ Lessing-Gymnasium definiert sich auch über Theaterprojekte.

Selbst den Details der Aufführung merkte man an, dass sie durchdacht waren und mit Fleiß und Liebe vorbereitet wurden. Theater kann Tradition und Moderne zusammenführen und Zuschauer verzaubern. Wer das noch nicht wusste, konnte es bei der Premiere von „Emil und die Detektive“ im TiB des Döbelner Stadttheaters erfahren. Kästner hätte seine Freude an der Theateraufführung gehabt. Der wäre übrigens fast ein Döbelner geworden. Seine Eltern betrieben hier einige Zeit in der Ritterstraße eine Sattlerwerkstatt. Kurz vor seiner Geburt zogen sie nach Dresden, wo Erich Kästner das Licht der Welt erblickte. Wären sie der Ritterstraße treu geblieben, hätte Döbeln einen berühmten Sohn mehr.

M. Höhme