04.02. Gymnasiasten ehren Heckel mit Kunst

Am 27. Januar 2025 jährte sich zum 55. Mal der Todestag des in Döbeln geborenen Malers und Grafikers Erich Heckel. In Würdigung des bedeutenden Expressionisten und Mitbegründers der Künstlergruppe "Brücke" präsentiert ein Grundkurs Kunst der Jahrgangsstufe 11 des Gymnasiums die Ausstellung "Schattenspiele". Betreut wurden die Schülerinnen und Schüler von ihrer Kunstlehrerin Anja Fischer.

Ausgangspunkt waren performative Experimente mit Licht, Körpern und Alltagsmaterialien am Polylux und hinter einer Schattenwand. Diese Inszenierungen inspirierten Linolschnitte, die im anspruchsvollen Verfahren der verlorenen Platte entstanden sind. Die Werke schlagen eine Brücke zwischen experimenteller Kreativität und Handwerk und verstehen sich zugleich als Hommage an das Druckgrafikwerk des Döbelner Künstlers.

Eine Ausstellung wurde am Dienstag 15 Uhr durch Oberbürgermeister Sven Liebhauser (CDU) im Treppenaufgang des Döbelner Rathauses eröffnet. Einführende Worte zur neuen Ausstellung im Rathaus sprachen Kathrin Fuchs vom Stadtmuseum Döbeln und Judith Fulmer, Fachleiterin am Lessing-Gymnasium Döbeln.


Gymnasiasten drucken mit Anleihen bei Heckel

Die Drucke der Elftklässler sind im Rathaus zu sehen. Sie sind mit dem Polylux und einer aufwendigen Technik entstanden.

Die erste Ausstellung des Jahres ist am Dienstag im Treppenaufgang des Döbelner Rathauses eröffnet worden. Elftklässler des Kunst-Grundkurses des Lessing-Gymnasiums zeigen Drucke, für die sie Anleihen bei Erich Heckel genommen haben.
Der Expressionist Heckel ist in Döbeln geboren worden, hatte ein paar Monate als Säugling dort verbracht, und seine Bedeutung für die Stadt entwickelte sich eigentlich erst in den vergangenen Jahren. Vor allem auch, weil die Sparkasse sein Geburtshaus aufwendig umbaute und dort eine ständige Ausstellung mit einigen seiner Werke betreibt.

Für den Kulturtourismus habe das Bedeutung, sagte Kathrin Fuchs, Leiterin des Stadtmuseums und der Kleinen Galerie. Auch die Stadt hat eine Sammlung von Heckel-Werken, die auch noch ständig erweitert wird. Vor allem mit Drucken. Das Bewusstsein der Bedeutung von Heckel wolle man den Schülern mitgeben. „Was ich mit den Händen mache, das verbindet sich besser mit dem Kopf“, sagte Fuchs.

Die Elftklässler haben mit den Händen gearbeitet. Die Entwürfe sind auf recht originelle Weise entstanden. Der Overheadprojektor, besser bekannt als Polylux, hat in Zeiten von Beamern und interaktiven Tafeln sehr an Bedeutung verloren. Aber nicht in diesem Fall. Die Schüler haben nämlich ihre Drucke mit Licht, Körpern und Alltagsgegenständen auf einer Schattenwand experimentell entworfen. „Schattenspiele“ heißt deshalb auch die Ausstellung im Rathaus.

Der Linolschnitt ist auch eine Anleihe an die ersten Expressionisten der Künstlergruppe „Die Brücke“, zu denen Heckel seit 1905 gehörte. Sie hätten den Druck per Linolschnitt praktisch erfunden. „Den eckigen, harten Schnitt wollten die Expressionisten für ihre Art des Ausdrucks“, so Fuchs. Die Drucke der Schüler sind in einer besonders aufwendigen Technik entstanden. Bei der Drucktechnik der „verlorenen Platte“ können die Drucke nur ein einziges Mal durchgeführt werden. Es wird mehrfarbig gedruckt, in diesem Fall in Grau und Schwarz. Nach der ersten Druckstufe werden die Platten für die nächste Stufe verändert. Der Vorgang kann deshalb nicht wiederholt werden.

Döbelner Anzeiger
Jens Hoyer
06.02.2025