15.04. Wenn Kunst zum Ausdruck innerer Welten wird

Erfolgreiche Teilnahme am Wolfgang-Krönert-Kunstpreis

Am 08. April machte ich mich gemeinsam mit unserer Kunst-AG auf den Weg nach Waldheim zur feierlichen Verleihung des Wolfgang-Krönert-Kunstpreises in der François-Maher-Presley-Stiftung. Auch in diesem Jahr hatten wir die schöne Gelegenheit, fünf Beiträge zum Thema „Mein Leben – meine Gefühle“ einzureichen – ein Thema, das viel Raum für persönliche Auseinandersetzung und künstlerischen Ausdruck ließ.

Mit dabei waren Julius, Isabella, Martha, Carolin, Peer und Yann von der Oberschule „Am Holländer“. Es war beeindruckend zu sehen, mit wie viel Engagement und Kreativität sie ihre Werke – von einer ausdrucksstarken Plastik über Collagen bis hin zu farbintensiver Malerei – gestaltet hatten. Jedes einzelne Werk erzählte eine eigene Geschichte und spiegelte die Gedankenwelt unserer Schülerinnen und Schüler auf ganz individuelle Weise wider.

Nach unserer Ankunft in Waldheim wurden wir herzlich empfangen. Die feierliche Veranstaltung wurde von der Mittelsächsischen Musikschule umrahmt. Besonders freuten wir uns über Amelie Pfütze, die mit ihrem Gitarrentrio die Veranstaltung umrahmte. Gemeinsam mit Eltern, Freundinnen und Freunden sowie unserem Schulleiter Herrn Höhme warteten wir gespannt auf die Preisverleihung. Es war ein besonderer Moment, in dem die künstlerischen Leistungen unserer Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt standen. Am Ende wurden Isabella, Julius und Carolin mit einem Preis ausgezeichnet und stehen nun im Finale um den Hauptpreis.

Wie Julius den Tag und seinen Beitrag erlebt hat, beschreibt er in seinem Erfahrungsbericht.

A. Fischer

"Innere Fesseln" - ein Werk zwischen Spaltung und Beobachtung

Die Kunst-AG wurde zu Beginn des Schuljahres 2024 von Frau Fischer neu gegründet. Sie ist vielseitig aufgebaut: Ein Schwerpunkt liegt auf der Teilnahme an Wettbewerben, aber auch andere kreative Projekte werden umgesetzt. Gleich zu Beginn fragte Frau Fischer uns AG-Teilnehmende, ob wir beim Mittelsächsischen Jugendkunstpreis 2024/25 mitmachen möchten.

Ich entschied mich, eine plastische Arbeit mit dem Titel „Innere Fesseln“ zu gestalten. Die Idee hinter dem Werk entwickelte sich aus Gedanken über innere Konflikte, Spaltung und die kritische Selbstbeobachtung – aber auch über äußere Einschränkungen wie etwa politische Strukturen, in denen freie Meinungsäußerung nicht selbstverständlich ist. Das Thema ist sehr persönlich, aber auch gesellschaftlich relevant. Ich wollte ein Werk schaffen, das zum Nachdenken anregt.

Zwei Hände stehen im Mittelpunkt der Gestaltung: Eine Hand ist zentral am Boden verankert – fast wie gefesselt – während die andere außerhalb des Hauptkörpers schwebt, losgelöst, aber beobachtend. Als Material wählte ich Steckmasse für die Hände und Bauschaum für die Grundfläche. Dazu kamen Drahtkonstruktionen, um die Form zu stützen.

Doch es traten erste Probleme auf: Die zusätzlichen Bauschaum-Türme hielten nicht und fielen in sich zusammen, da sie noch nicht vollständig ausgehärtet waren. Ich musste mit mehr Bauschaum und zusätzlicher Stabilisierung arbeiten. In den Winterferien kam ein Tiefpunkt – der Abgabetermin rückte näher, und ich wusste zeitweise nicht, wie es weitergehen sollte. Nach einer kurzen Pause kam jedoch neue Motivation: Ich lernte, den Bauschaum besser zu verarbeiten und verfeinerte die Gestaltung der Hände.

Die Hände wurden mit Festiger und Lack behandelt. In jeden der drei Türme ließ ich außerdem jeweils ein Auge aus Steckmasse ein, das – wie die Hände – mit Sprühfestiger behandelt und mit Acrylfarben bemalt wurde. Die Augen symbolisieren dabei die ständige Beobachtung von außen, aber auch die eigene Wahrnehmung innerer Konflikte.

Als der Aufbau stand, gestaltete ich die Oberfläche mit verschiedenen Sprühfarben, um besondere Effekte zu erzielen. Auf Vorschlag von Frau Fischer setzte ich die schwebende Hand oben auf das Werk, was dem Ganzen den letzten Schliff gab und die Aussage noch stärker machte.

Trotz einiger Herausforderungen wie Zeitdruck, statischen Problemen und begrenzter Farbdetails bin ich stolz, mein Werk rechtzeitig zum Mittelsächsischen Kunstpreis 2024/25 fertiggestellt zu haben. Umso mehr freue ich mich, dass ich für die letzte Runde nominiert wurde – ein riesiger Erfolg für mich, den ich auch meiner Kunstlehrerin und AG-Leiterin Frau Fischer verdanke, die mich durch alle Phasen unterstützt hat.

Erfahrungsbericht von Julius Wehner, Klasse 9a